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Pansenazidose frühzeitig vorbeugen
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(BFL). Der Zeitraum kurz vor dem Abkalben bis einige Wochen nach der Geburt ist eine der kritischsten Phasen für hochleistende Milchkühe. Fehler im Fütterungsregime haben häufig Stoffwechselstörungen wie die schleichende Pansenazidose zur Folge.
Die Ursachen für die Pansenazidose sind vielfältig. So enthält die Ration für die Gruppe der hochleistenden Frischmelker oft einen zu hohen Gehalt an leicht fermentierbaren Kohlenhydraten bei einem gleichzeitig zu geringen Gehalt an strukturierter Rohfaser. Ein Verhältnis von mehr als 60 Prozent Konzentratfutter zu nur 40 Prozent Grundfutter birgt Gefahren für den Stoffwechsel der Kuh. Eine weitere Risikoquelle ist die zu hohe Trockenmasse-Aufnahme bei Futterrationen mit sehr hoher Energiedichte.
Auch ein zu rascher Wechsel auf die Mischration der Frischmelker kann Ursache für eine schleichende Pansenazidose sein. Zu empfehlen ist daher eine separate Transitgruppe, die in den ersten 14 Laktationstagen separat gefüttert wird.
Wenn das Grundfutter zu wenig Struktur enthält, sinkt die Kau- und Wiederkauzeit. Die Speichelbildung und die Aktivität der Pansenmikroben sinken. Auch zu fein gehäckseltes oder gemahlenes Grundfutter führen zu diesen Problemen. Daneben führt das selektive Fressen von Konzentraten zu einer Übersäuerung des Pansens. Zu kurze Fresszeiten oder zu große Rationen pro Mahlzeit verschärfen die Probleme.
Im Rahmen der Vorbeuge ist es daher wichtig, Rationen mit einem ausreichend hohen Strukturwert des Grundfutters anzubieten und zweimal täglich zu füttern. Um den Strukturanteil zu erhöhen, können kleine Mengen Stroh von bester Qualität in die Ration gemischt werden. Um die erforderliche Kraftfuttermenge senken zu können, sind beste Grundfutterqualitäten unerlässlich.