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Fütterungsstrategie muss zum automatischen Melken passen
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(BFL). Voraussetzung für hohe Milchleistungen in Betrieben mit Roboter ist eine an das automatische Melksystem angepasste Fütterung. Die Strategie unterscheidet sich von der in Betrieben mit konventioneller Melktechnik.
Wie die Vorgehensweise aussehen kann, zeigt das folgende Praxisbeispiel. Die Milchviehherde von Christoph Lüpschen im Bergischen Land umfasst derzeit 170 Kühe. Das Melken der Tiere übernehmen drei Merlin Melkroboter von Lemmer Fullwood. Die Fütterung der 150 laktierenden Kühe ist an das automatische Melksystem angepasst worden. Insbesondere den frischlaktierenden Tieren gilt dabei besonderes Augenmerk. Wenn die Ration am Futtertisch bereits für sehr hohe Leistungen ausgelegt ist und die Tiere zusätzlich Leistungsfutter am Roboter aufnehmen, ist der Kraftfutteranteil in der Gesamtration dadurch häufig zu hoch. Dies birgt die Gefahr von subklinischen oder sogar klinischen Pansenazidosen.
Um solchen Problemen vorzubeugen, hat sich im Betrieb Lüpschen ein einfaches, aber wirkungsvolles Fütterungsregime etabliert. Alle laktierenden Tiere erhalten die gleiche Ration am Futtertisch. Als Faustregel gilt, dass diese für etwa sechs bis sieben Liter weniger als für die Höhe des durchschnittlichen Gesamtgemelks ausgelegt ist, abhängig von den betriebsindividuellen Gegebenheiten. Die Grundration besteht aus 21 kg Mais, 15 kg Grassilage bester Qualität (2/3 1. Schnitt, 1/3 3. Schnitt), 2 kg Soja-Raps, 0,5 kg Stroh sowie 120 g Mineralfutter. Wichtig ist eine ausreichende Strukturversorgung, um eine stabile Pansengesundheit zu gewährleisten. Nur Kühe mit gesundem Pansen gehen oft genug zum Roboter. Der Trockensubstanzgehalt der Ration beträgt rund 40 %. Das Kraftfutter wird komplett im Roboter gefüttert. Die Tiere erhalten hier bis zu 8 kg eines "schnellen" 18/4er-Leistungsfutters mit einem hohen Getreideanteil. Diese Fütterungsstrategie funktioniert beim derzeitigen Auslastungsgrad der automatischen Melksysteme im Betrieb Lüpschen reibunglos.