• Inbetriebnahme im Sommer 2009 geplant
(BFL) Zeven/Detmold. Die Stadtwerke Detmold versorgen rund 80.000 Einwohner und eine Vielzahl von Geschäftskunden mit elektrischer Energie, Erdgas, Wasser, Wärme und Flüssiggas. Schon bald wird Biogas die Liste der angebotenen Produkte ergänzen. Der westdeutsche Energiedienstleister hat kürzlich bei der MT-Biomethan GmbH den Bau einer Gasaufbereitungsanlage in Auftrag gegeben. Ab dem Sommer 2009 soll die Anlage bis zu 1.000 Kubikmeter hochreines Biomethan pro Stunde in das öffentliche Erdgasnetz einspeisen.
"Mit dem Eintritt in die Biogas-Produktion vollziehen wir einen wichtigen Schritt hin zum konsequenten Ausbau unserer Unabhängigkeit von anderen Erdgasproduzenten", erklärt Christoph Hüls, Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold. Der aktuelle Streit zwischen Russland und der Ukraine um die Lieferung von Erdgas habe uns allen deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es sei, so weit wie möglich auf eine eigenständige Energieversorgung zu setzen.
"Mit der Herstellung von Biogas und der anschließenden Aufbereitung zu Biomethan kommen die Stadtwerke Detmold der Forderung der Politik nach, sich in verstärktem Maße für den Klimaschutz zu engagieren und den Anteil der Erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2010 zu verdoppeln", betont Bodo Drescher, Geschäftsführer der MT-Biomethan GmbH. Die neue Veredelungsanlage für Biogas werde zukünftig 6.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Das Geschäftsmodell sieht vor, dass die Firma R & S Energy ihre bestehende Biogasanlage in Horn - Bad Meinberg ausbaut und das Rohgas an die Stadtwerke liefert. Die neue, von MT-Biomethan produzierte Gasaufbereitungsanlage wird das Biogas reinigen und auf Erdgasqualität bringen. Das Verfahren der drucklosen Aminwäsche sorgt dabei für eine extrem hohe Methanreinheit von bis zu 99 Prozent und einen äußerst geringen Methanschlupf von unter 0,1 Prozent.
Anschließend wird das Biomethan ins allgemeine Gasnetz eingespeist. An den späteren Verbrauchsstellen wird es wieder entnommen und direkt vor Ort mit Blockheizkraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Die Wärme wird also dort produziert, wo sie benötigt wird.
Mit der neuen Biogas- und Gasaufbereitungsanlage können die Stadtwerke Detmold den jährlichen Wärmebedarf von rund 3.000 Haushalten decken. Der zusätzlich erzeugte ökologische Strom kann darüber hinaus rund 4.000 Haushalte versorgen.