In einer südeuropäischen Studie wurde der Einfluss des BCS auf die nachfolgende Fruchtbarkeit bei insgesamt 299 Holsteinfärsen untersucht. Dafür erfolgte die Bewertung der Körperkondition beim Abkalben und wöchentlich während der ersten drei Monate der Laktation. Außerdem erfassten die Wissenschaftler wesentliche Fruchtbarkeitsparameter wie: Erstbesamungserfolg, das heißt Anteil der Tiere, die nach der ersten Besamung tragend geworden sind; Güstzeit (Zwischentragezeit), das heißt Zeitraum zwischen Kalbung und erfolgreicher Besamung und den Besamungsindex, das heißt die Anzahl der Besamungen pro Trächtigkeit.
Ergebnisse: Der Erstbesamungserfolg in der Gruppe der Tiere mit einem BCS von 3,5 war mehr als doppelt so hoch wie bei Erstkalbinnen mit einer mangelnden Körperkondition. Das gleiche Bild ergab sich bei der Güstzeit, die bei Tieren mit ausreichendem BCS bei 85 Tagen und damit um zehn Tage niedriger lag, als bei unterkonditionierten Kühen. Der Besamungsindex verbesserte sich mit Optimierung der Kondition ebenfalls von 2,5 auf 1,6.
Die Ergebnisse machen deutlich, wie wichtig die regelmäßige Beurteilung des BCS im Rahmen eines straffen Fruchtbarkeitsmanagements ist. Weitere Optimierungen sind zudem mit der Automatisierten Tierbeobachtung FULLEXPERT realisierbar, mit deren Einsatz sich die oben angeführten Fruchtbarkeitskennzahlen nachweislich deutlich verbessern lassen.