Aktuellen Auswertungen zufolge besteht besonders bei Hochleistungstieren im Zeitraum um den Abkalbetermin das Risiko von Stoffwechselstörungen wie Ketose. Die Folgen sind ein schlechterer Einstieg in die nächste Laktation, Milchverluste und damit einergehend finanzielle Einbußen. Ziel jedes Milchviehhalters ist daher eine möglichst frühe und sichere Erkennung von sich anbahnenden Problemen, um das Leistungspotenzial jeder einzelnen Kuh in der Herde optimal auszuschöpfen.
Das Frühwarnsystem "Automatisierte Tierbeobachtung FULLEXPERT" ist Grundlage für das rechtzeitige Aufspüren von Stoffwechselstörungen und für die gezielte Etablierung von Vorbeugemaßnahmen oder Therapieschemata in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt.
Insbesondere das sichere Auffinden von Kühen mit Ketose-Verdacht hat sich inzwischen schon in hunderten Praxisbetrieben zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Gesundheitsmanagements etabliert. In FULLEXPERT erscheinen Kühe, bei denen Verdacht auf Ketose besteht, bereits drei bis vier Tage nach der Kalbung auf der "Ketose-Verdachtsliste". Ein Verdacht liegt vor, wenn nach der Abkalbung keine Leistungssteigerung von mindestens 11 Prozent pro Tag erreicht wird, gleichzeitig ein konstant hoher Leitwert vorliegt und sich die Aktivität auf einem konstant niedrigen Niveau bewegt.
Zur Ketose-Früherkennung prüft der Milchviehhalter die Ergebnisse auf der entsprechenden Liste und entscheidet, was mit den Kühen geschieht, ob sie dem Tierarzt vorgestellt werden, oder ob er selbst direkt Maßnahmen ergreift, wie die Gabe von Propylenglykol. Gravierenderen Problemen kann auf diese Weise häufig rechtzeitig vorgebeugt werden. Der Einstieg der Tiere in die nächste Laktation erfolgt gesund und stressfrei, das Leistungsniveau wird optimal ausgeschöpft. Mit etwas Übung kann der geschulte Anwender auch andere gesundheitliche Probleme wie Fremdkörper oder Labmagenverlagerung anhand der Automatisierten Tierbeobachtung erkennen.