(BFL). Der effiziente Einsatz von Energie in der Milchviehhaltung trägt zur Senkung der Produktionskosten und damit zur Erhöhung der Rentabilität bei. In welchen Bereichen Einsparungen möglich sind, zeigen die Ausführungen im Wochentipp von Lemmer Fullwood.
Rund 80 Prozent des jährlichen Strombedarfs in der Milcherzeugung fallen auf die Stufe der Milchgewinnung. Einsparpotenzial gibt es unter anderem hinsichtlich der richtigen Dimensionierung der Melkanlage. Diese sollte nicht überdimensioniert sein und nicht länger als erforderlich laufen gelassen werden. Frequenzumformer bringen bis zu 40 Prozent Stromersparnis. Elektronisch geregelte Vakuumpumpen lassen sich bedarfsgerecht einstellen. Bezüglich der Reinigung der Melkanlage ist die Kochendwasser-Energiesparreinigung von Fullwood eine optimale Lösung, um hohe Reinigungsleistungen bei gleichzeitig geringem Stromverbrauch zu realisieren.
Auch bei der Kühlung der Milch können Sie bares Geld sparen. Mit dem Rohrkühler "delta-t" wird die Milch bereits vor Eintritt in den Kühltank je nach Wassertemperatur auf weniger als 15° C gekühlt. Im Milchkühltank erfolgt dann das weitere Absenken auf die Lagertemperatur von 4° C. Mit diesem Verfahren lassen sich bis zu 50 Prozent der Stromkosten für die Milchkühlung einsparen.
Um die Energiebilanz im Milchviehbetrieb weiter zu verbessern, bietet sich zudem die Installation einer Wärmerückgewinnung an. Dabei wird die Abfallwärme des Milchkühlaggregates statt an die Außenluft über Wärmetauscher an einen Druckwasserspeicher abgegeben. Auf diese Weise können aus der Energie von 1 Liter Milch, der von 35° C auf 4° C gekühlt wird, fast 0,9 Liter Wasser kostenlos von 15° C auf ca. 50° C erwärmt werden. Als Richtwert gilt, dass sich pro 100 Liter Milch täglich mit dem Verfahren der Wärmerückgewinnung deutlich über 1000 kWh Strom pro Jahr einsparen lassen. Außerdem kann die Abwärme aus der Milchkühlung für viele Bereiche genutzt werden, zum Beispiel für die Reinigung des Melksystems und des Kühltanks, für das Anmischen des Milchaustauschers oder als Brauchwasser im benachbarten Wohnhaus.
Auch bei der Beleuchtung im Stall und in den angrenzenden Räumen lassen sich die Stromkosten senken. Die Betriebsstunden sollten durch den Einsatz von Zeitschaltuhren minimiert werden.