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BLE und VdZ veröffentlichen neue Studie
(BLE). Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) haben ihre Studie zum Beitrag wissenschaftlich geführter Zoos zur Erhaltung der Nutztierrassenvielfalt veröffentlicht. VdZ Mitgliederzoos halten und züchten 68 zum Teil extrem gefährdete einheimische Nutztierrassen und leisten wertvolle Bildungsarbeit.
Die Studie belegt, dass 79 Prozent der 54 befragten VdZ Zoos in Deutschland knapp 1.000 Tiere aus 68 einheimischen Nutztierrassen halten. Die Rassenvielfalt ist dabei bemerkenswert: Fast die Hälfte aller einheimischen Nutztierrassen sind in Zoos präsent. Zahlenmäßig am stärksten vertreten sind Schafe; Spitzenreiter ist das Bentheimer Landschaf mit 125 Tieren. Durch ihr Informationsangebot und das Erlebnis, den Tieren unmittelbar gegenüberzustehen, sensibilisieren die VdZ Zoos die Besucherinnen und Besucher zudem, Nutztierrassen zu erhalten.
„Zoos sind im Gegensatz zu Landwirten nicht auf die wirtschaftlichen Leistungen von Nutztieren angewiesen. Daher eröffnet die Haltung von einheimischen Nutztierrassen in Zoos die besondere Chance, gefährdete Nutztierrassen gezielt zu unterstützen und damit einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu leisten“, erläutert Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der BLE. Und die Stellvertretende Geschäftsführerin des VdZ, Dr. Julia Kögler, ergänzt: „Aufbauend auf unsere Expertise und die Erfolge in der Wildtierhaltung engagieren sich unsere Mitgliederzoos auch für die Erhaltung von Nutztierrassen. Als bedeutsame außerschulische Lernorte können wir zudem alleine in Deutschland 32 Millionen Besucher jährlich über das Thema Nutztierrassen informieren.“
Die Bedeutung der Zoos für gefährdete Nutztierrassen wird besonders am Beispiel des stark gefährdeten Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes deutlich: Im Jahr 2015 gab es von dieser Rinderrasse laut „Roter Liste einheimischer Nutztierrassen in Deutschland“ nur noch 16 Zuchtbullen. Die neue Studie zeigt nun auf, dass weitere sechs Bullen in Zoos gehalten werden, wodurch sich der Gesamtbestand signifikant erhöht hat. Gemäß des im Nationalen Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen in Deutschland verankerten Prinzips „Erhalt durch Nutzung“ bieten einige VdZ Zoos auch Erzeugnisse aus einheimischen Nutztierrassen an oder setzen Tiere zur Pflege von Naturschutzflächen ein.
Hintergrundinformation
Die Studie ist abrufbar unter www.genres.de/index.php?id=163.
Das Informations-und Koordinationszentrum Biologische Vielfalt (IBV) in der BLE bietet mit der Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen und einer Online-Datenbank zu den Fördermöglichkeiten dieser Rassen in den Bundesländern die relevanten Informationen sowie Entscheidungshilfe für Landwirte aber auch für Zoos, um gefährdete Rassen auszuwählen. Nach der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt die BLE im Auftrag des BMEL damit die Erhaltung der Biodiversität (Ziel 15).
Der 1887 gegründete Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. mit Sitz in Berlin ist mit 71 Mitgliedszoos die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten mit Wirkungsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum.
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Tierarzneimittelumsatz - Hobbytiersegment vor Nutztierbereich
(BFL). Nach Angaben des Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) belief sich der Umsatz von Tierarzneimittelmarkt in 2016 auf insgesamt 788 Millionen Euro (Schätzung auf Basis der BfT-Umsatzerfassung). Dies teilt der BfT in seinem BfT-Special Juni2017 mit. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz um 3,5 Prozent, die vor allem auf Innovationen zurückgeführt wurden.
Im Tierarzneimittelmarkt für Nutztiere spiegelte sich das nach wie vor schwierige Umfeld in der Landwirtschaft wieder. Die orale Verabreichung von Antibiotika lag erneut auf niedrigem Niveau. Auch die Antibiotikaumsätze insgesamt stagnierten.
Anders als der Nutztiermarkt entwickelte sich der Hobbytiermarkt, der deutlich dynamischer agierte und nun rund 53 Prozent des Gesamtmarktes aus macht. Das Hobbytiersegment entwickelte sich insbesondere durch Zuwächse von Produkten zur Anwendung am Ohr, gegen Hautkrankheiten und für das alternde Tier. Die Abdeckung neuer Erregerstämme und Einführung neuer Kaninchenimpfstoffe ergänzen hier die Möglichkeiten, die Tiere durch Impfung zu schützen. Das Antiparasitikasegment wuchs, vornehmlich durch Produktneueinführungen im Bereich Ektoparasitika für Kleintiere, erneut leicht mit 1,1 Prozent.
„Unser Verband setzt sich weiterhin für den verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika bei Tieren ein. Notwendig ist, verstärkt und gemeinsam in Human- und Veterinärmedizin die Weichen zu stellen, um der Herausforderung der Resistenz effektiv zu begegnen. Alternative Konzepte, allen voran die Krankheitsprävention durch Stärkung des Immunsystems und Schutzimpfungen, sind essentieller Bestandteil von Kontrollstrategien. Auch hier sind Innovationen unverzichtbar“, kommentierte die Geschäftsführerin des BfT Dr. Sabine Schüller das Umfeld für den Tierarzneimittelmarkt.
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(ADR/ZDS). Die deutsche Nutztierhaltung befindet sich im Wandel ebenso wie die gesellschaftlichen Erwartungen an die Branche. Indikatoren sind der fortschreitende Strukturwandel in der Rinder- und Schweinehaltung, der durch eine Reduzierung der Anzahl Nutztierhalter sowie durch Fusionen und Kooperationen der Mitgliedsorganisationen gekennzeichnet ist. Daher haben die Vorstände und die Mitglieder der verschmelzenden Verbände in der Rinder- und Schweineproduktion die Notwendigkeit gesehen, die bisherigen Verbandsstrukturen auf Bundesebene zu überdenken, mit dem Ziel Ressourcen zu bündeln.
Die in Politik und Gesellschaft diskutierten Themen betreffen die Rinder- und Schweinehalter gleichermaßen. In der Gesetzgebung werden die Tierarten Rind und Schwein gemeinsam behandelt, sei es im Tierschutzrecht, im Tierzuchtrecht oder Tiergesundheitsrecht.
Die verschmelzenden Verbände stellen sich dieser Entwicklung durch Aufbau eines gemeinsamen Verbandes, um eine zukunftsfähige Nutztierhaltung in Deutschland sichern zu können.
Die Interessenvertretung nehmen bisher in der Rinderzucht die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e. V. (ADR) und in der Schweineproduktion der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e. V. (ZDS) wahr. Die ADR hat vier Mitgliedsverbände: den Deutschen Holstein Verband, den Bundesverband Deutscher Fleischrinderzüchter und –halter, die Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen und den Deutschen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfung. Die Mitglieder dieser Verbände haben die Notwendigkeit gesehen, ihre Arbeit in einem Gesamtverband zu konzentrieren. Gleichzeitig soll durch das Zusammenführen der Verbände der Rinder- und Schweineproduktion eine starke Interessenvertretung erreicht werden.
Die Verschmelzung wird sich positiv für die Mitglieder auswirken. Themen, die bisher in mehreren Verbänden bearbeitet worden sind, werden fachlich zusammengeführt. Dies wird mit einer Rationalisierung und Effizienzsteigerung der Arbeit verbunden sein. Die Einbeziehung der Mitglieder über Arbeits- und Projektgruppen zu einzelnen Themen wird die Meinungsbildung unterstützen. Dieses soll dazu führen, Themen frühzeitig zu erkennen und aufzugreifen sowie im Sinne der Mitglieder zu bearbeiten, sei es auf politischer oder fachlicher Ebene. Damit wollen wir sicherstellen, dass Rahmenbe-dingungen im Sinne der Landwirte und der Unternehmen gestaltet werden und die Nutztierhaltung eine Zukunft in Deutschland hat. Neben der öffentlichen und politischen Interessenvertretung wird die fachliche Arbeit weiterhin ein Schwerpunkt im neuen Gesamtverband Bundesverband Rind und Schwein sein.
Die erste Mitgliederversammlung findet am Dienstag, dem 16. Mai 2017 unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
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Big Dutchman eröffnet neuen Standort für den asiatisch-pazifischen Raum in Malaysia
Neue Hauptniederlassung mit Logistikzentrum ist Big-Dutchman's größtes und modernstes Zentrum
(BFL). 25 Jahre nach dem Sprung in die aufstrebenden Märkte Asiens setzt Big Dutchman (BD), der Weltmarktführer für moderne Stall- und Fütterungstechnik, einen neuen Meilenstein in seiner rasanten Entwicklung auf dem bevölkerungsreichsten Kontinent des Globus. In Malaysia wurde jetzt eine nagelneue regionale Hauptniederlassung mit Logistikzentrum für den asiatisch-pazifischen Raum eröffnet, das eine Investition von gut 25 Millionen Euro erforderte. Der Standort stellt das größte und modernste Zentrum der Big-Dutchman-Familie dar, die heute in rund 120 Ländern aktiv ist und gut 3000 Mitarbeiter zählt.
"Wie und von wem wird die Weltbevölkerung im Jahr 2050 ernährt werden?", fokussierte der Vorstandvorsitzende der BD-Gruppe, Bernd Meerpohl bei der feierlichen Eröffnung den Blick auf die Zukunftsaufgabe, der sich das Unternehmen stellt. "Ich bin mir sicher, dass viele Ideen zur Lösung dieser Frage hier entwickelt werden", sagte Meerpohl und bedankte sich bei allen, die zur Entwicklung und zum Bau des Zentrums beigetragen haben.
"Ein wichtiger Schritt, um den steigenden Bedarf an Equipment vor allem für den Geflügelsektor in diesem Erdteil bedienen zu können", begründet BD Asienchef Jan Hofstede die Investition. Er sieht in diesem Standort, der rund 26.000 Quadratmeter Lager- und Bürofläche umfasst, ein klares Bekenntnis dazu, moderne und nachhaltige Systeme zur Tierhaltung und Fleischproduktion in diesem schnell wachsenden Teil der Welt dauerhaft zu etablieren.
Sechs von zehn Hühnereiern weltweit werden in Asien gelegt, fast ein Drittel des Geflügelfleisches wird hier produziert und jedes zweite Schlachtschwein. Kein Wunder: 60 Prozent der Weltbevölkerung leben im asiatisch-pazifischen Raum und der Bedarf nach tierischen Produkten steigt. "Diese Nachfrage soll so sicher, so sauber, so effizient und so tiergerecht wie möglich bedient werden", meinte Bernd Meerpohl. Deshalb sei es so wichtig, dass Big Dutchman "nah an Produzenten und Verbrauchern vor Ort seine Lösungen anbietet und als Dienstleister auch Verantwortung dafür übernimmt."
Der neue Standort ist fünfmal größer als sein gerade einmal neun Jahre alter Vorgänger. Er wurde nur 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Malaysias, Kula Lumpur, errichtet. Verkehrsgünstig zum großen Containerhafen Port Klang gelegen, passt sich die Hauptniederlassung mit Logistikzentrum optimal in die Infrastruktur und die Umgebung ein und bietet zudem noch reichlich Fläche für weiteres Wachstum.
Ein Solarpanel mit der Fläche von mehr als zwei Fußballfeldern auf dem Dach des Lagers sorgt für grüne Energie. Präsentations- und Schulungsräume verwandeln den Standort in ein Kompetenzzentrum für moderne Tierhaltung. Auch deshalb zollte Yang Berhormat Dato`Seri Ong Ka Chuan als stellvertretender Minister für Industrie und Handel in Malaysia bei der feierlichen Eröffnung dem südoldenburger Unternehmen Dank und Respekt. Er war ebenso wie die niederländische Botschafterin in Kuala Lumpur, Karin Mössenlechner, mit von der Partie, als das rote Band zur Eröffnung vor dem landesüblichen, farbenprächtigen Löwentanz feierlich durchtrennt wurde.
Angefangen hatte die Geschichte von Big Dutchman in Asien weit bescheidener. Nämlich 1992 als Jan Hofstede zusammen mit seinem Kollegen, Freund und Mentor Bo Molin in einem schlichten Eigenheim bei Kuala Lumpur zugleich wohnte und arbeitete. Sie leisteten Pionierarbeit: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort wuchs das Unternehmen, das seinen Stammsitz im kleinen Örtchen Calveslage bei Vechta (Niedersachsen) betreibt, zum wichtigsten technischen Akteur der Tierhaltung im asiatisch-pazifischen Raum.
Eigene Büros gibt es heute in Thailand, Indonesien, Vietnam, auf den Philippinen, in Myanmar und in Australien. "Die Finanzkrise 1997, das grassierende SARS-Virus, die Vogelgrippe und die Weltwirtschaftskrise 2008", erinnert Jan Hofstede auch an stürmische Zeiten und bemüht die Sprache der Seeleute, um den Durchhaltewillen zu illustrieren, der nötig war, sich trotzdem zu behaupten: "Wir haben alle diese Stürme nicht nur überlebt, sondern sind konstant weiter stramm auf Wachstumskurs gefahren."
Für den Big Dutchman-Vorstand Bernd Meerpohl ein deutliches Zeichen für den "hohen Bedarf unserer Produkte in dieser Region der Welt." 25 Jahre nach dem Sprung auf den bevölkerungsreichsten Kontinent schreiben allein in Asien weit mehr als 800 Mitarbeiter und Handelsvertreter die Erfolgsgeschichte von Big Dutchman fort. 280 von ihnen sind am neuen Standort in Malaysia beheimatet. Sie alle waren mit von der Partie als jetzt gemeinsam mit rund 300 weiteren Gästen - Kunden, Zulieferer, Baubeteiligte - aus aller Welt die neue regionale Hauptniederlassung mit Logistikcenter feierlich eröffnet wurde.
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Prof. Eberhard Hartung neuer Präsident
(BFL). Anläßlich der KTBL-Tage in Berlin wählte die Mitgliederversammlung am 22. März 2017 Prof. Eberhard Hartung (Universität Kiel) zum neuen Präsidenten des KTBL. Der bisherige Präsident Prof. Thomas Jungbluth kandidierte nach 16 Jahren erfolgreicher Arbeit nicht erneut.
Zu Stellvertretern wurden Peter Spandau, Fachbereichsleiter im Referat Betriebswirtschaft, Bauen, Energie und Arbeitnehmerberatung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und Dr. Stefan Neser, Leiter des Arbeitsbereiches Umwelttechnik in der Landnutzung der Bayerischen Landesanstallt für Landwirtschaft gewählt.
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Bundesumweltministerin Hendricks nutzt eigene „neue Bauernregeln“ für Ihre Ansichten zur Ausrichtung der zukünftigen Landwirtschaft
Landvolk: Diese "Bauernregeln" diffamieren
(BFL). Aus dem Duden zitiert steht die Bauernregel für "altüberlieferte Lebensregel in Spruchform, besonders über das Wetter und seine Auswirkungen auf die Landwirtschaft". Synonym wird daher auch der Begriff "Wetterregel" benutzt. Bauernregeln wurden im Volksmund, da besonders einprägsam, gerne als Reim verfasst. Eine verlässliche Vorhersage und daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen ergeben sich jedoch häufig nicht.
Die Bundesumweltministerin Hendricks versucht nun mit populistisch formulierten "Bauernregeln" die Aufmerksamkeit auf ihre jüngste Kampagne „Gut zur Umwelt. Gesund für alle“ zu lenken. Auf Plakaten in über 70 Städten in Deutschland, mit Ansichtskarten, über Social Media und über die Kampagnen-Website www.bundesumweltministerium.de/bauernregeln werden neue Bauernregeln zu verschiedenen Themen angeboten. Fraglich ob Bürgerinnen und Bürgern auf diese Weise nützliche Hintergrundinformationen über relevante Umweltthemen in der Landwirtschaft erhalten und z. B. Zusammenhänge der Düngung und sauberem Grundwasser objektiv ableiten können.
Einige Bauernregeln der Kampagne lauten wie folgt:
Regel Nr. 1: „Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein.“
Regel Nr. 2: „Gibt`s nur Mais auf weiter Flur, fehlt vom Hamster jede Spur.“
Regel Nr. 3: „Zu viel Dünger auf dem Feld geht erst ins Wasser dann ins Geld.“
Regel Nr. 4: „Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm.“
Die populistische Art und Weise der Kampagne stößt beim Bauernverband auf Entsetzen und Ablehnung. Diese "Bauernregeln" diffamieren, so das niedersächische Landvolk. Es ist die Rede von der Absage an einer sachorientierten Information und Zusammenarbeit. Die Fachpresse greift die Kritik auf und berichtet in aktuellen Ausgaben (topgagrar, agrarheute).
Anm. d. Red.: Jeder möge sich selbst ein Bild vom den Informationsgehalt und der Qualität der Hendrick'schen Bauernregel machen. Zu einer sachlichen und fachlichen Information trägt diese provokante Art und Weise sicherlich nicht bei. Frau Hendricks täte gut daran den sachlichen Dialog zu suchen. Ihre häufig rechthaberische und provokante Informationspolitik schafft kein lösungsorientiertes Gesprächsklima für ein ausgewogenes Miteinander von Aufgaben für Umwelt, Tierschutz und Ernährungssicherung.
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(ZDS). Anlässlich der Grünen Woche in Berlin waren wieder viele Menschen mit Forderungen unterwegs, die bei Ökonomen für Unverständnis sorgen. Vordergründig geht es um eine Agrarwende. Tatsächlich geht es aber um viel mehr. Es geht um die Klärung, welche Rolle Deutschland für die Versorgung einer steigenden Weltnachfrage nach tierischen Lebensmitteln künftig spielen soll bzw. darf. Während Wissenschaftler u.a. aus Gründen des Klimaschutzes einen Ausbau des internationalen Handelns fordern, setzen die Unterstützer der "Agrarwende" auf Extensivierung. Unterschiedlicher können die Forderungen nicht sein.
Es lohnt daher, sich intensiv mit den Argumenten beider Seiten zu beschäftigen. Der Soziologe Klaus Alfs tut dies anhand einer kritischen Rezension des Buches von Anton Hofreiter "Fleischfabrik Deutschland", Untertitel: "Wie die Massentierhaltung unsere Lebensgrundlagen zerstört und was wir dagegen tun können".
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(KTBL). Die KTBL-Praktikerleitfäden „Tierschutzindikatoren – Rind“, „- Schwein“ und „-Geflügel“ wollen Nutztierhalter bei einer eigenverantwortlichen und systematischen Untersuchung des Zustands ihrer Tiere unterstützen.
Eine regelmäßige betriebliche Analyse hinsichtlich der Tierwohl-Situation im eigenen Bestand kann Tierhalter in ihrer Eigenverantwortung stärken, im betrieblichen Management unterstützen und Sicherheit geben. Das vorgestellte Indikatorenset stellt für den Nutztierhalter eine Möglichkeit dar, eine betriebliche Schwachstellenanalyse hinsichtlich Tiergerechtheit durchzuführen. Gleichzeitig kann er damit auch seiner Pflicht zur betrieblichen Eigenkontrolle gemäß Tierschutzgesetz § 11(8)nachkommen. Dort wird von Nutztierhaltern seit 2014 eine „betriebliche Eigenkontrolle“ gefordert: Tierhalter müssen anhand von tierbezogenen Indikatoren nachweisen, dass die Tiere gemäß § 2 des Tierschutzgesetzes, also tiergerecht, gehalten werden.
Das Gesetz gibt jedoch keine klare Definition, wie diese Eigenkontrolle aussehen soll. Das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) hat sich der Thematik angenommen, um eine sachgerechte und praktikable Lösung zu erarbeiten. In zwei Fachgesprächen stellten dazu rund 50 Rinder-, Schweine- und Geflügelexperten aus den Bereichen Wissenschaft, Beratung und Praxis für die wichtigsten Produktionsrichtungen geeignete Tierschutzindikatoren zusammen. Diese Indikatoren wurden 2015 vom KTBL veröffentlicht (KTBL-Schrift 507). In den zurückliegenden Monaten hat jeweils ein Autorenteam um Dr. Jan Brinkmann (Rind), Dr. Lars Schrader (Schwein) bzw. Prof. Ute Knierim (Geflügel) die ausgewählten Indikatoren als anschauliche Anleitung für die Praxis ausgearbeitet. Sie liefert dem Tierhalter – oder von ihm beauftragten Dritten wie Berater oder Tierarzt – eine Vorgehensweise, wie eine Überprüfung der Tiergerechtheit nach aktuellem wissenschaftlichen Stand durchgeführt werden kann. Ein Ablaufschema für jede Produktionsrichtung zeigt, welche Indikatoren wann und an wie vielen Tieren erhoben werden sollten. Der Steckbrief zu jedem Indikator enthält eine kurze fachliche Hinführung, Foto-Klassifikationstabelle bzw. Rechenformel sowie weitere Hinweise zu Erhebung.
Um über die Zielstellung und Inhalt der Leitfäden zu informieren und größtmögliche Akzeptanz in der Praxis und Beratung zu erreichen, fanden 2016 Informationsgespräche mit den Tierschutzreferenten der Länder und mit den (Bundes-)Vertretern der verschiedenen Erzeugerverbände Rind, Schwein, Geflügel und dem DeutschenBauernverband statt. Hierbei wurde dem KTBL von allen Seiten Unterstützung beiden nun anstehenden Tests der Leitfäden im Praxiseinsatz signalisiert. Wünschenswert ist, dass dieser „erste Aufschlag“ der Leitfäden in der Praxis, in Erzeugerverbänden, in der Ausbildung und Beratung sowie in der veterinärmedizinischen Bestandsbetreuung benutzt und ausgetestet wird. Mittelfristig können sie so auf Basis der Praxiserfahrungen weiter optimiert werden.
Die stalltauglichen Leitfäden mit Steckbriefaufbau, Fototabellen, stabiler Ringbindung im A4-Format und abwaschbaren Seitenoberflächen sind für je 18 € beim Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) e.V. erhältlich.
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Neues DLG-Merkblatt zum kostenfreien Download
(DLG). Die Reinigung von PV-Modulen kann unter bestimmten Rahmenbedingungen und durch Umwelteinflüsse notwendig werden. Diese Notwendigkeit entsteht aus der Tatsache heraus, dass verschmutzte Module eine geringere Leistung erzielen als saubere Module, weil die Lichteinkopplung in das Modul nicht mehr so intensiv stattfindet. Die geringere Leistung der Module schmälert die Einnahmen des Anlagenbetreibers aus der Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) proportional. Das neue DLG-Merkblatt „Reinigung von Solaranlagen auf Ställen“, das vom DLG-Ausschuss für Technik in der tierischen Produktion zusammen mit einem Autorenteam erarbeitet wurde, geht auf den grundsätzlichen Reinigungsbedarf und verschiedene Verschmutzungsarten und Reinigungsprinzipien ein. Darüber hinaus wird eine Auswahl der am Markt erhältlichen Reinigungssysteme miteinander verglichen.Weitere Themen sind die Garantiebedingungen und die Anwendungsempfehlungen der Komponentenhersteller. Das DLG-Merkblatt 414 „Reinigung von Solaranlagen auf Ställen“ ist zum kostenfreien Download im Internet unter http://www.dlg.org/dlg-merkblatt_414.html verfügbar.
Verschmutzungen der Module treten besonders in Bereichen mit vermehrten Staub- und Schmutzanteilen in der Luft auf: Zum Beispiel in Gebieten, die sich in der Nähe von Industrieanlagen, Kraftwerken oder entlang von Bahntrassen befinden. Ebenfalls hoch sind die Belastungen mit verschmutzter Luft in der Nähe von landwirtschaftlichen Betrieben: Hier werden sie durch Stäube aus dem Stall, von Futtermitteln, durch Einstreu (Milchviehställe) oder durch Ernterückstände verursacht. Stäube bestehen hautsächlich aus organischen Verbindungen, wie Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen sowie mineralischen Rückständen beispielsweise aus Asche oder Ruß. Auf den Grad der Verschmutzung haben die Hauptwindrichtung, die Höhe der Abluftkanäle und die Lage des Stalls großen Einfluss. Durch eine Erhitzung des Photovoltaik-Moduls durch Sonneneinstrahlung können die Stäube sehr stark an der Oberfläche der Module anhaften. Meistens kann dieser starke Verschmutzungsverbund nicht mehr von Regen, Schnee und Wind abgetragen werden. Zudem verbinden sich neue Verschmutzungspartikel besser mit der bereits verschmutzten Oberfläche als mit der glatten Glasoberfläche selbst. Die Ertragsverluste können im Bereich von 10 bis 15 %, bei extremen Verschmutzungen sogar bis zu 30 % liegen. Bei einer intensiven Schmutzablagerung ist es sinnvoll, die PV-Anlage zu reinigen, um der Leistungsminderung entgegenzuwirken. Die Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahme ist unmittelbar von den Kosten für die Reinigung abhängig.
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(LPD). Das Land Niedersachsen muss sich nach Einschätzung von Landvolkpräsident Werner Hilse aktiv in die Beratungen der Bundesregierung zum Klimaschutzplan 2050 einbringen. In einem Brief an Ministerpräsident Stephan Weil stellt Hilse als Repräsentant der niedersächsischen Agrarwirtschaft das niedersächsische Leitbild einer nachhaltigen Ener-gie- und Klimaschutzpolitik als Messlatte heraus. Die dort bis 2050 formulierten Ziele zur Minderung der Treibhausgase stuft Hilse als sehr ambitioniert ein. Obwohl es aus landwirtschaftlicher Sicht durchaus Vorbehalte gebe, lobt er den von Niedersachsen formulierten Ansatz eines „Klimaschutzes mit der Wirtschaft“. Als genaues Gegenteil davon bezeichnet er die von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks im Klimaschutzplan 2050 formulierten Ziele. Dort werde beispielsweise empfohlen, den Export tierischer Produkte strikt zu reglementieren oder Stallneubauten ab einer bestimmten regionalen Konzentration die Genehmigung generell zu verweigern. Hilse appelliert an Ministerpräsident Stephan Weil, auch gegenüber dem Bund für einen Klimaschutz einzutreten, der Niedersachsens Landwirten ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit erhält und eine Verlagerung der Produktion ins Ausland verhindert. Nach Auffassung des Landvolks ist eine Verlagerung der Lebensmittelerzeugung in Länder mit deutlich niedrigeren Umwelt- und Tierschutzstandards unvertretbar. „Nur unter diesen Voraussetzungen können wir alle gemeinsam für mehr Klimaschutz eintreten, den auch die Agrar- und Ernährungswirtschaft als ihr Anliegen voranbringen möchte“, schildert Hilse.
Besonders betroffen sind nach seiner Darstellung Landwirte in Moorregionen. Hier sei gerade mit der Landesregierung das Einvernehmen erzielt worden, dass Moorschutz die Existenz der dort ansässigen Landwirte nicht gefährden dürfe. Im Klimaschutzplan des Bundes aber werde angeregt, den auf Moorböden wirtschaftenden Landwirten die EU-Beihilfen zu streichen, wenn sie ihre Flächen nicht kurzfristig in extensiv zu nutzendes Dauergrünland überführen. Einen derart radikalen Schritt würden die Moorbauern nicht verkraften. Der Landvolkpräsident empfiehlt vielmehr, wie in anderen EU-Ländern Dränsysteme zu erproben, die eine landwirtschaftsverträgliche und zugleich klimaschonende Wassersteuerung ermöglichen. Das Land solle in den anstehenden Beratungen zum Klimaschutzplan 2050 des Bundes diese Kritikpunkte im Interesse eines wirtschaftlich starken und lebendigem ländlichen Raumes geltend machen. Niedersachsen solle auf Bundesebene für den vom Land eingeschlagenen Weg werben und sich vehement für einen Klimaschutz mit der Wirtschaft und den dort engagierten Menschen stark machen. (Quelle: LPD 75/2016)