Verbraucherminister besucht Landesanstalt für Schweinezucht (LSZ) in Boxberg und Erzeugerschlachthof der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall
Alexander Bonde: "Regionale Wirtschaftskreisläufe von zentraler Bedeutung / Landesanstalt für Schweinezucht unterstützt heimische Schweinehalter"
"Als grün-roter Landesregierung ist es uns ein zentrales Anliegen, regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken. Die Nähe zwischen Lebensmittelproduktion, Verarbeitung und Verbrauchern ist nicht nur aus ökonomischen und ökologischen Gründen ein wichtiges und unterstützenswertes Gut - Stichwort kurze Wege. Sie hat auch emotionalen Wert: Lebensmittel sind immer auch ein Stück regionale Identität. Die Landesanstalt für Schweinezucht in Boxberg nimmt hier eine wichtige Rolle ein, in dem sie die regionale Schweinehaltung mit ihrem Fachwissen unterstützt. Mit ihrem Know-how in Sachen tiergerechter Haltung soll sie künftig noch mehr Strahlkraft auf die Schweinehaltung im Land entwickeln. Der Schlachthof der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall wiederum ist ein Vorzeigebeispiel dafür, wie sich regionale Produktion, die besonderen Wert auf tiergerechte Haltung legt, auf heimischen Märkten rechnet", sagte Verbraucherminister Alexander Bonde am Freitag (23. März) anlässlich seines Besuchs der Landesanstalt für Schweinezucht (LSZ) in Boxberg (Main-Tauber-Kreis) und des Erzeugerschlachthofs Schwäbisch Hall der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall.
Mit der Landesanstalt für Schweinezucht verfüge das Land über ein innovatives Kompetenzzentrum für Schweinehaltung und Schweinezucht, das die gesamte Wertschöpfungskette abdecke - von der Zucht über die Erzeugung bis zur Schlachtung, Zerlegung und Vermarktung. "Mit einem Anteil von über 17 Prozent an den Verkaufserlösen der Landwirtschaft ist die Schweinezucht und Schweinehaltung in Baden-Württemberg wirtschaftlich von großer Bedeutung", sagte der Minister. Ein Schweine haltender Betrieb müsse sich kontinuierlich neuen Herausforderungen stellen. Der wirtschaftliche Erfolg landwirtschaftlicher Tierhaltungsbetriebe hänge daher sehr stark vom Know-how der Betriebsleiter und dem Management der Tierhaltung ab. "Neben Themen wie Unternehmensführung, Qualitätsmanagement und Lebensmittelsicherheit erlangen Themen wie Tierschutz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit immer größere Bedeutung. In all diesen Bereichen ist die LSZ ein kompetenter Ansprechpartner", so Bonde.
Tierschutz und Tiergesundheit durch Forschung voranbringen Der Landesregierung seien der Tierschutz und die Tiergesundheit zentrale Anliegen, sagte der Minister. Die LSZ solle hier in Zukunft eine noch stärkere Rolle einnehmen, um in praxisorentierten Versuchen Haltungsbedingungen zu optimieren und Praxisempfehlungen zu geben, die die Gesundheit der Tiere unterstützten.
Erzeuger stärken Ländlichen Raum
"Die Erzeuger in Hohenlohe haben in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um den wachsenden Markt für ökologisch und regional erzeugte Produkte zu erschließen - ihr Erfolg gibt ihnen Recht", betonte Bonde bei seinem Besuch des Erzeugerschlachthofs in Schwäbisch Hall. Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) habe als Zusammenschluss von Bauernhöfen aus der Region Hohenlohe Modellcharakter. "Mit ihrem Ziel, gesunde Lebensmittel in Verantwortung für Tier und Natur und zum Wohl der Verbraucherinnen und Verbraucher zu erzeugen, stärkt die BESH auch die Region Hohenlohe. Mit ihren Produkten wie dem Schwäbisch-Hällischen Landschwein oder Weiderindern für das 'boeuf de Hohenlohe' hat sie die Region über die Landesgrenzen hinaus mit bekannt gemacht", so Bonde weiter.
Der Minister hob besonders hervor, dass die BESH als Lizenznehmer und Zeichennutzer des Qualitätszeichens Baden-Württemberg und als Lizenznehmer des Biozeichens Baden-Württemberg aktiv daran mitwirke, die Vermarktung von heimischem Schweine-, Rind- und Lammfleisch voranzubringen. "Die baden-württembergische Biobranche zeichnet sich durch Leuchttürme wie die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall aus", lobte Bonde. Zeichen für die hohe Qualität in der baden-württembergischen Bio-Branche sei auch die Auszeichnung, die die BESH bei der "BioFach 2012" in Nürnberg für ihre Bio-Wurst erhalten habe, so der Minister abschließend.
Die Landesanstalt für Schweinezucht in Boxberg verbindet als Bildungs- und Wissenszentrum Wissenschaft und Praxis und ist Ansprechpartner für alle Wirtschaftsbeteiligten von den Züchtervereinigungen bis zum Einzelhandel. Die Landesanstalt greift wissenschaftliche Erkenntnisse zur Schweinezucht und Schweinehaltung auf und beurteilt sie, führt praxisnahe Versuche unter verschiedenen Haltungs- und Fütterungsbedingungen durch und vermittelt Wissen anschaulich in Lehrgängen und Seminaren. Außerdem führt die LSZ Qualitäts- und Leistungsprüfungen zur genetischen Veranlagung der Zuchttiere durch.
Schwerpunkte der anwendungsorientierten Projekte und Versuche sind die Erprobung neuer Haltungs-, Management- und Verfahrenstechniken sowie die Entwicklung und Prüfung neuer Zuchtmethoden. Die Mehrzahl der Vorhaben erfolgt in Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen, landwirtschaftlichen Organisationen und Unternehmen der Wirtschaft. Die enge Zusammenarbeit mit diesen Partnern gewährleistet den notwendigen Praxisbezug und fördert den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis. Aktuelle Schwerpunktthemen sind Untersuchungen zur betäubungslosen Ferkelkastration, Fragen der Sauenhaltung (Gruppenhaltung tragender Sauen, freie Abferkelung) sowie das Tierwohllabel.
Das Bildungs- und Wissenszentrum bietet ein breitgefächertes Spektrum an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Im Mittelpunkt steht die überbetriebliche Ausbildung in den Berufen Landwirt und Tierwirt. An den Weiterbildungsangeboten wie Fortbildungen, Tagungen und Workshops nehmen jährlich über 3.500 Personen teil.
Quelle: Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz