(aid) - Infektionen durch La-MRSA (Methicilin resistente Staphylococcus aureus) wurden in den vergangenen Jahren immer häufiger in Schweinebeständen nachgewiesen, auch wenn keine Krankheitssymptome zu erkennen sind. Um den Status der MRSA-Verbreitung in Schweine haltenden Betrieben zu prüfen, hat das Bundeslandwirtschaftsministerium im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) eine Studie auf 42 ökologischen und 88 konventionellen Betrieben durchführen lassen. Als Nachweis für die Erreger machten die Forscher Nasenabstriche bei einzelnen Tieren und entnahmen zusätzlich Staubproben aus den Ställen. Die Auswertung ergab, dass La-MRSA-Stämme in konventionellen Betrieben deutlich stärker verbreitet sind. 92 Prozent aller untersuchten Nasenabstriche waren hier La-MRSA-positiv, während in den ökologischen Beständen nur jedes vierte Tier diesen Bakterienstamm aufwies.
Die Ergebnisse der Staubproben bestätigten dieses Verhältnis. Die Forscher vermuten, dass die Verbreitung von La-MRSA vor allem durch den Zukauf von Ferkeln und Jungsauen aus der konventionellen Haltung begünstigt wird. Die in den meisten Biobetrieben vorherrschende Haltung im geschlossenen System scheint eine eindämmende Wirkung zu haben. Auch die im Vergleich zu Biobetrieben großen Bestände und hohen Belegdichten im konventionellen Bereich scheinen die Ausbreitung der Erreger zu begünstigen. Um einer Verbreitung vorzubeugen, empfehlen die Wissenschaftler allen Schweinehaltern, auf eine optimale Stallhygiene zu achten und beim Zukauf von Tieren regelmäßig den MRSA-Status per Nasenabstrich prüfen zu lassen.
Jürgen Beckhoff, www.aid.de
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MRSA in Schweinebeständen: Ökologische Betriebe deutlich seltener betroffen
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