(BFL). Eine Umfrage in Rheinland-Pfalz aus dem letzten Jahr hat gezeigt, dass insbesondere Betriebe mit Kuhzahlen von 60 bis 80 Kühen große Wachstumsschritte planen. Diese Tendenz ist trotz der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch immer erkennbar. Um langfristig Erfolg zu haben, muss die Finanzierung solide und mit überschaubarem Risiko getätigt werden.
Finanzierungsfehler lauern im landwirtschaftlichen Unternehmen überall und man sollte ihnen bereits im Vorfeld einer Investitionsmaßnahme vorbeugen. Wichtig dafür ist eine richtige Abstimmung der Laufzeit von Krediten und der Nutzungsdauer von Investitionen. Außerdem sind die Eigenmittel realistisch und über einen längeren Zeitraum einzuschätzen. Momentaufnahmen können irreführend sein. Die Eigenleistung darf nicht überschätzt werden, das Vieh- und Umlaufkapital sind einzuplanen.
Um Liquiditätsengpässe zu vermeiden, müssen ausreichende Finanzierungsreserven berücksichtigt werden. Die Buchführung mit einer laufenden Kontrolle durch Rückberichte hilft, Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen. Wichtig ist daneben, dass man jederzeit Klarheit über den aktuellen Fremdkapitalstand und dessen Zusammensetzung hat. Die Möglichkeiten zur schnellen Korrektur von Finanzierungsfehlern sollten in enger Zusammenarbeit mit dem Bankberater genutzt werden.
Fatal ist es, wenn die gesamte Finanzierung zu teuer ist. Um dies zu verhindern, sollte man die Angebote verschiedener Kreditinstitute vergleichen. Auch die Fördermöglichkeiten und die Beteiligung bestehender Lebensversicherungen sollten geprüft werden. Zu hohe kurzfristige Verbindlichkeiten, vor allem bei Lieferanten, sind zu vermeiden. Denn die Folge ist ein Skontoverzicht. Falls man Dauerschulden auf dem laufenden Konto hat, sollte man diese rechtzeitig umschulden, um hohen Überziehungszinsen zu entgehen.