(BFL). Die nass-kalte Jahreszeit begünstigt das Auftreten von Infektionen und Erkrankungen im Kälberstall. Um Problemen vorzubeugen, benötigen die Jungtiere daher besonders jetzt erhöhte Aufmerksamkeit.
Bei der täglichen Kontrolle der Aufzuchtbedingungen und der Tiergesundheit bietet sich eine schematische Vorgehensweise an, die verschiedene Bereiche umfasst. Bereits in der Abkalbebucht lässt sich das Risiko für Infektionen der Neugeborenen senken. Saubere, trockene Einstreu und das regelmäßige Entmisten sichern eine hohe Hygiene. Falls Geburtshilfe notwendig wird, ist auch hierbei auf penible Sauberkeit zu achten (siehe Wochentipp KW 6/09 "Vorsicht bei der Geburtshilfe"). Nach der Geburt ist das Kalb sofort in ein sauberes, eingestreutes Iglu oder in eine Einzelhütte zu verbringen, um die Keimübertragung und -anreicherung in der Abkalbebucht zu verhindern. Die Nabeldesinfektion bei den Neugeborenen sorgt für eine weitere Risikominimierung.
Dann folgt ein straffes Kolostrummanagement mit frühzeitiger Gabe von Biestmilch in bester Qualität. Es darf nur Kolostrum von gesunden Kühen vertränkt werden, da ansonsten die Gefahr einer Erregerübertragung vom Muttertier auf das Kalb besteht. Falls tief gefrorene Biestmilch zum Einsatz kommt, muss diese vor der Gabe schonend im Wasserbad auf die erforderliche Tränketemperatur erwärmt werden. Diese entspricht der Körpertemperatur des Neugeborenen.
Die Haltung der Kälber sollte während der gesamten Aufzuchtphase unter besten stallklimatischen und hygienischen Bedingungen erfolgen. Kälberiglus und -hütten sind nach dem Ausstallen der Tiere zu reinigen und desinfizieren. Auch im Gruppenstall sollte, wenn möglich, ein Raus-Raus gefahren werden, um die Unterbrechung von Infektionsketten zu ermöglichen. Fütterung und Tränke müssen ebenfalls in hygienisch einwandfreiem Zustand sein, um eine Keimanreicherung zu vermeiden. Tränkenippel, Tränkebehälter und Wassertränken sind regelmäßig zu reinigen, um Ablagerungen zu verhindern.
Bei Gruppenhaltung von Kälbern am Tränkeautomaten erleichtert die automatisierte Tierbeobachtung mit FULLEXPERT Calf die Kontrolle der Tiere und das Gesundheitsmanagement erheblich.