Unterhält man sich mit Betriebsleitern erfolgreicher Haupterwerbsbetriebe, so beklagen diese sich in der Regel nicht über ihre erzielten Unternehmergewinne. Vielmehr sind es die ständig mit den Betriebsgrößen wachsenden arbeitswirtschaftlichen Anforderungen, die ihnen Sorgen bereiten. Ein Teil der Mehrbelastungen kann aufgefangen werden durch Auslagerung von Arbeitsverfahren an Dritte, z. B. Lohnunternehmer, oder auch durch Investitionen in Automatisierungen (z. B. Melkroboter, automatische Fütterungssysteme usw.)
Dennoch kommen wachsende Betriebe auf Dauer nicht umhin, auch Fremdarbeitskräfte zu beschäftigen. Doch diese sind schwierig für die Landwirtschaft zu finden, berichten viele Betriebsleiter.
Die nächste ALB-Fachtagung am 27.11.2018 in der Baulehrschau am Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld widmet sich genau diesem Problembereich. Zunächst beschreibt Brigitte Barkhaus, Geschäftsführerin der LBH Steuerberatungsgesellschaft mbH Hessen, die rechtlichen und steuerlichen Vorgaben bei der Beschäftigung von Saison- und dauerhaften Fremd-AK im ldw. Betrieb.
Beim anschließenden Blick über den Tellerrand berichtet Hans-Wilhelm Saal, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bad Hersfeld, mit welchen Maßnahmen Handwerksbetriebe qualifizierte Mitarbeiter finden und an sich binden.
Mitunter können auch bestimmte Arbeiten an Personaldienstleister vergeben werden oder mehrere Betriebe teilen sich eine Fremd-AK. Über ein speziell für die Bedürfnisse im Schwalm-Eder-Kreis entwickeltes Modell berichtet der dortige Maschinenring-GF Michael Löber.
Veredlungsbetriebe im nordwestdeutschen Raum haben die dauerhafte Schwelle zu Fremdarbeitskräften längst überschritten. Volker Bahrs, Unternehmensberater und GF einer großen Futtermittelfirma aus dem dortigen Raum, berichtet über die Lösungen, die sich bewährt haben.
Im abschließenden Praktikerblock stellt zunächst Andrea Rahn-Pfarr, Betriebsleiterin eines größeren Milchviehbetriebes aus der Wetterau, vor, wie sie erfolgreich mit Fremdarbeitskräften wirtschaften. Anschließend zeigt Andreas Sandhäger vom LLH auf, wie ein Nebenerwerbsbetrieb durch zwischenbetriebliche Zusammenarbeit mit einem Haupterwerbsbetrieb arbeitseffizient organisiert werden kann. Abschließend gibt Klaus Wagner, LLH Eichhof, Hinweise, wie in der mitunter sehr arbeitsintensiven Altenteilerpflege Entlastung durch die Beschäftigung von externen Pflegekräften geschaffen werden kann.
Die Fachvorträge beginnen um 9.30 Uhr in der Baulehrschauhalle am Eichhof.
Der Eintritt kostet 25 € pro Person (vergünstigt 15 € für Mitglieder der ALB-Hessen und 10 € für landwirtschaftliche Fachschüler) incl. eines Mittagsimbisses und der Tagungsgetränke.