(BFL). Die ausreichende Versorgung mit Spurenelementen ist wichtiger Baustein einer bedarfs- und leistungsgerechten Milchviehfütterung. Unter- oder Überversorgung können fatale Folgen haben.
Spurenelemente sind Substanzen, die in bereits in geringsten Mengen eine große Wirkung im Organismus entfalten können. Denn sie sind unverzichtbare Bestandteile von Enzymen und Hormonen, die unter anderem zuständig sind für den Stoffwechsel und die Milchhergabe.
Kommt es bei den Spurenelementen zu einer Abweichung vom physiologischen Bedarf, können gravierende Folgen auftreten. Eine genaue Kenntnis um die Grundfutterbeschaffenheit in der Ration hilft dabei, die Tiere gezielt mit den Mikronährstoffen zu versorgen und diese gegebenenfalls zu ergänzen.
Beispiele für wichtige Spurenelemente im Milchviehbereich finden Sie im Folgenden:
Zink spielt eine wichtige Rolle für die Beschaffenheit der Haut, für das Haarkleid und für die Bildung des Horns, z.B. an den Klauen. Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss können zu Verhornungsstörungen und Hauterkrankungen führen. Außerdem begünstigt ein Zinkmangel das Entstehen von Euterentzündungen und Atemwegserkrankungen (Pneumonien). Desweiteren kann es zu Fruchtbarkeitsstörungen und verlangsamtem Wachstum bzw. mangelnder Körperkondition kommen.
Ein Überschuss an Zink kann ebenfalls zu Wachstumsdepressionen führen und zudem entzündliche Erkrankungen des Verdauungstraktes sowie der Gelenke zur Folge haben.
Ein Mangel am Spurenelement Eisen hat Blutarmut zur Folge, kann aber auch zu Appetitlosigkeit, Fortpflanzungsstörungen, Entwicklungsverzögerungen, Abwehrschwäche und Störungen des Wärmehaushaltes führen. Ein Eisen-Überschuss hingegen kann in einer gestörten Mangan-Aufnahme sowie in mangelnder Phosphatbindung resultieren.
Zu Unterversorgung mit Selen kommt es häufig als Folge ausgelaugter Grünlandböden. Mangelerscheinungen sind Immunschwäche, Wachstumsstörungen, Fruchtbarkeitsstörungen, Totgeburten, Nachgeburtsverhaltung oder Lebernekrosen. En Überschuss an Selen kann Klauenrehe hervorrufen und zu Fruchtbarkeits- sowie Bewegungsstörungen führen.