Zentrale Bedeutung haben die Schadgasemissionen, insbesondere die von Ammoniak. Untersuchungen in 122 schwedischen Milchviehbetrieben mit über 3000 weiblichen Kälbern haben gezeigt, dass das Risiko von Atemwegs- erkrankungen bereits bei Ammoniak- konzentrationen in der Umgebungsluft von unter 6 ppm deutlich ansteigen. Für eine bessere Tiergesundheit sind daher laut Experten im Liegebereich der Kälber Konzentrationen von unter 3 ppm des Schadgases anzustreben. Die Grenzwerte der Kälberhaltungsverordnung (20 ppm) seien viel zu hoch angesetzt und für die Praxis untauglich. Werte von mehr als etwa 6 ppm werden bereits als charakteristischer stechender Geruch wahrgenommen. Um die Ammoniakbelastung zu senken, bieten sich folgende Maßnahmen an:
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Jetzt die Risiken für Kälbergrippe senken
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(BFL). Nach wie vor treten Atemwegserkrankungen gehäuft bei nass-kalter Wetterlage in den Herbst- und Wintermonaten auf. Um Bestandsproblemen und hohen Therapiekosten rechtzeitig vorzubeugen, sollten einige Bereiche jetzt besonders kritisch unter die Lupe genommen werden. Trockenhalten der Liegeflächen durch häufiges Einstreuen
Regelmäßiges Entfernen von Kot und Schmutz
Keine zu hohe Belegdichte bei Gruppenhaltung von Kälbern
Ausreichende Luftbewegung mit frischer Luft gewährleisten
Außenklimahaltung - optimal sind überdachte Ausläufe ohne seitlich geschlossene Begrenzungen plus windgeschützter Rückzugsbereich
Ausreichende Belüftung aller Bereiche auch bei Außenklimaställen
In geschlossenen Altbauställen ausreichende Frischluftzufuhr sichern, Zugluft vermeiden, Luftwechsel muss auch direkt oberhalb der Liegefläche erfolgen
Mikroklima für die Tiere sichern - geschützte Rückzugsbereiche schaffen
Hohe Windgeschwindigkeiten und Zugluft sowie zu hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden (Auskühlen der Kälber)